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BRH Rettungshundestaffel Ostwestfalen Lippe e. V.

Der Personenspürhund (Mantrailer)

Im Gegensatz zu Flächenrettungshunde nimmt der Mantrailer (Personenspürhund) den Individualgeruch einer Person auf und kann ihn trotz Ablenkungen
wie Düfte in der Stadt, Straßenverkehr oder anderen Personen im Idealfall über eine längere Distanz verfolgen. Die Duftspur einer Person setzt sich u. a.
aus den tausenden Hautschuppen, die wir ständig in jeder Minute absondern und Bakterien zusammen. Das ergibt einen einmaligen Geruch, den der Hund
verfolgen kann.

Mantrailer bei der Suche



Von der vermissten Person muss ein eindeutiger Geruchsträger genommen werden, den nur die vermisste Person berührt hat. Dieses Geruch speichert der Hund zu Beginn der Spur und verfolgt diese bis zum Ende der Spur, wo die vermisste Person sich befindet.

Der Mantrailer nimmt den Geruchssträger aus der Tüte auf

Die Ausbildung zum Mantrailer ist sehr aufwändig, weil der Hund viel mehr Schritte zum verfolgen der Spur verfolgen muss,. So unterscheidet man z. B. nach einer Grau- (fester Untergrund wie Asphalt, gepflastere Wege, Kiesweg) und Grünspur (Wald, Wiese, weicher Untergrund). Auch bewegt sich eine Person nicht gradlinig sondern
sich mal schneller oder langsamer, bleibt an einem Ort stehen, überquert eine Straße oder geht durch die Fußgängerzone.

Der Mantrailer muss mit möglichst vielen Umwelteindrücken und mit immer verschiedenen Helfern ausgebildet werden. Die Übungsort müssen stetig gewechselt werden, um
keine Routine bei der Arbeit an bestimmten Orten und Personen aufkommen zu lassen. Der Hund muss auch sicher anzeigen, wenn die Spur endet (Negativ). Witterung, Alter der Spur, Wind und weitere Faktoren bestimmen den Schwierigkeitsgrad, den der Hund ausgesetzt ist. Eine Spur kann schon mal über mehrere Kilometer gehen und einige Tage alt
sein.

Gut ausgebildete und erfahrene Mantrailer können vermisste Personen so ausspüren. Sie sind aber keine Überhunde und haben auch ihre Grenzen. Nicht jeder vermisste Person
wird so aufgefunden. Sie gelten als sinnvolle Ergänzung zur Flächensuchhunden.

Die Polizei ruft geprüfte Mantrailerteams gerne für Vermisstenfällen, um eine Richtung für mögliche ergänzende Suchmaßnahmen durch Rettungshunde oder Polizeikräfte zu
haben. Dabei wird das Team mit dem Trailer immer von einem Zug- oder Gruppenführer unterstützt, der die Verbindung zur Polizei hält und auch für die Absicherung während
der Suche sorgt.

Wer das Ziel hat, einen einsatzfähigen Mantrailer zu führen, benötigt sehr viel Zeit und einiges an Geld. Die Ausbildung und die erforderlichen Prüfungen bis zur Einsatzreife
betragen schon eimal 3-4 Jahre mit intensiver Arbeit. Seminare und Trainingsgruppen sind über das Bundesland verstreut, die man besuchen muss. Mehrfach in der Woche
muss man mit seinem Hund üben. Es wird ein ständig wechselnder Pool von Versteckhelfern benötigt, damit es keine Gewöhnung an bestimmte Personen gibt. Die Umgebungen und Situtationen müssen ständig gewechselt werden. Das erfordert viel Ausdauert, dafür muss man sehr mobil sein. Später mit einem einsatzfähigen Personenspürhund wird
man zu sehr vielen Einsätzen im Monat gerufen, was man mit einplanen muss.

BRH Rettungshundestaffel Ostwestfalen-Lippe e. V.